Mindener Beststellerautor und TV-Moderator Peter Hahne
als Festredner beim Sommerfest der Frauenhilfe

Von Robert Kauffeld

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Peter Hahne fand schnell den Kontakt zu den zahlreichen Besuchern, die begeistert waren von seinen klaren Aussagen, seinen anschaulichen Beispielen und den sich daraus ergebenden Erkenntnissen. (© Foto: Robert Kauffeld)


Absage an ein Leben ohne wahre Werte

Minden (rkm). „Ohne Herkunft keine Zukunft. Wir müssen wissen, woher wir kommen, was unsere Wurzeln sind, um überhaupt unsere Zukunft gestalten zu können“. Das war die Erkenntnis, die TV-Moderator und Bestsellerautor Peter Hahne in seiner Rede beim Sommerfest des Bezirksverbandes der Evangelischen Frauenhilfe auf der Freilichtbühne vermitteln wollte.

„Auf, Seele, Gott zu loben“, spielte der Bläserchor und „Herr ich sehe Deine Welt“ sangen die Brumming Sisters unter Leitung von Christine Pearson zur Einstimmung, bevor Heidi Schlappa die Zuhörer begrüßte und ihnen wünschte, eine nachhaltige Veranstaltung zu erleben.

Dann wurden große Säcke mit Paketen hereingeschleppt. Gudrun Koch und Herta Drewes von der Frauenhilfe der Markuskirche hatten bei ihrem Sketch schwer zu tragen an gut verpackten Werten, wie Liebe, Freundlichkeit, Vertrauen, Glauben, Verantwortung und sogar Reichtum, Werte, die man heute doch wohl über Bord werfen könne.

Glauben als die Grundlage aller Dinge
Sie stapelten neu, legten den Glauben als Grundlage nach unten, bauten andere Werte darauf auf, erkannten, dass sogar der Reichtum wichtig sei, wenn es nicht um materielle Werte gehe. Doch als „bums, die ganze Chose umkippte“ rief man nach dem Fachmann, der alles besser erklären könne, nach Peter Hahne.

Und der fing sofort den Ball auf, freute sich, dass gerade in diesem Augenblick die Sonne strahlte und zeigte sich überzeugt: „das wird heute was“. Und er begann mit einer Geschichte, die nachdenklich stimmte, mit der Darstellung eines Ereignisses, das sich in Los Angeles zugetragen habe, als ein junger Mann aufgrund einer Wette an einem Warenhaus emporgeklettert sei – bis zum höchsten Stockwerk, wo ihm noch ein kleiner Sprung zum Dach fehlte, er jedoch keinen festen Halt mehr fand und in die Tiefe stürzte. „Er hat ins Leere gefasst“, die Erkenntnis, denn es fehlte ihm etwas Tragfähiges, das ihn gerettet hätte.

Der Vergleich zu unserem Leben drängt sich auf, zwischen Erwartungen und Enttäuschungen, die wir immer wieder erleben, schwingend wie ein Pendel von einem zum anderen Extrem. Und Peter Hahne spannte den Bogen zur Frauenhilfe, die vor mehr als 100 Jahren gegründet und aus Liebe zum Nächsten tätig wurde nach der Erkenntnis „einen anderen Grund kann niemand legen, als den, der gelegt ist von Jesus Christus“.

Diese Botschaft sei Grundlage auch für die Frauenhilfen im Mindener Bereich, denen „die Freude aus den Knopflöchern“ strahle, die erkennen ließen, dass sie „einen Absender haben“, dass Gottes Liebe zum Menschen ihr Vorbild sei.

„Können Sie mir sagen, wohin ich will“, mit dieser Frage hätte einst Karl Valentin in München Menschen verblüfft, doch es zeige sich auch noch heute, dass vielen Menschen die Grundlage fehle, um ihr Lebensziel und den Weg dorthin zu erkennen. Viele Gesetze und Regeln sollten unser Leben bestimmen, auch überflüssige, sogar unsinnige, doch in zehn einfachen, kurzen Sätzen sei alles gesagt, was wirklich wichtig sei: Die Zehn Gebote.

Was in der Vergangenheit den Menschen Halt und Orientierung gegeben habe, sei auch eine gute Grundlage für die Zukunft. „Machen Sie aus der Ich-Gesellschaft eine Gesellschaft mit begründeter Hoffnung“. Und so sprach Hahne noch über vieles, das wir im Leben zu entscheiden hätten, für die der Glaube eine tragfeste Grundlage sei. „Wir brauchen keine Vorschriften, sondern Vorbilder, also Menschen, die diese Werte ganz praktisch leben und damit überzeugen“, führte Peter Hahne aus, „wenn wir uns unserer Herkunft entsinnen, haben wir eine Zukunft“.

Mehr als 300 Frauen waren in die Freilichtbühne nach Barkhausen gekommenen. Sie waren beeindruckt von den leidenschaftlichen Worten und der anschaulichen und oftmals humorvollen Darstellung, mit denen es Peter Hahne verstand, sie in seinen Bann zu ziehen.

Im Beiprogramm beeindruckten zwei Stelzenläufer vom Theater Spektakulus aus Kleinenbremen, die eine lebensgroße „Marionette“ führten – die tatsächlich lebte – und eine von Heidi Schlappa und Heike Göb vorgeführte Modenschau mit Kleidern und Trachten aus längst vergangenen Zeiten nach dem Motto „Werte im Wandel in Mode und Kultur“.

Den musikalischen Rahmen boten unter Leitung von Christine Pearson der Bläserchor und die Brumming Sisters. „Gottesliebe und Menschenliebe gehören zusammen“ betonte Pastorin Dorothea Hüffmann, als sie die Zuschauer verabschiedete. Und sie gab ihnen mit auf den Weg: „Wertvoll – voller Werte, so sollen wir sein, das stärkt uns für die Zukunft“.

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